
Migräne: was hilft gegen Kopfschmerzen?
Stechende, pochende Kopfschmerzen, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und Aura: die Rede ist von Migräne. Was wirklich gegen Migräne hilft, die wichtigsten Migräne Auslöser und Migräne Symptome werden in diesem Artikel näher beschrieben.
Migräne – ein Überblick 💬
Gut ein Zehntel der Österreicher leidet an Migräne und wird regelmäßig von Migräneanfällen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit heimgesucht. Während manche nur ganz selten, wie zum Beispiel mehrmals jährlich, unter Migräne leiden, trifft es andere deutlich häufiger. Bekannt sind beispielsweise Fälle mit bis zu 20 Migräne-Tagen pro Monat. Der Betroffene kann nicht mehr aktiv am Lebensalltag teilnehmen und verliert seine Lebensfreude. Gerade bei sehr vielen Migräneanfällen pro Monat sollte man schnell nach einer, für sich, brauchbaren Lösung suchen. Den Schmerz einfach auszuhalten und die Migräne zu überstehen ist hierbei keine Option. Doch wie charakterisiert sich Migräne eigentlich?
Migräne Symptome ⚡
Bei der Migräne sind vor allem folgende Symptome typisch:
- einseitiger, pochender Kopfschmerz
- Lichtempfindlichkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Aura
- Sprachstörungen
- Taubheitsgefühl
- Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit
Während die Schmerzen bei einem Spannungskopfschmerz oft den ganzen Kopf betreffen, sind einseitige Kopfschmerzen bei Migräne ein Hauptmerkmal. Die Aura, Störungen des Sprachzentrums, der Motorik oder des Sehens, tritt immer vor einem Migräneanfall auf und dauert bei den meisten Menschen bis zu einer Stunde. Diese Wahrnehmungsstörungen, wie ein Taubheitsgefühl im Arm oder eine Sprachstörung, sind Symptome die auch bei einem Schlaganfall auftreten können. Menschen bei denen bisher keine Migräne diagnostiziert wurde, sollten diese Symptome deshalb besonders ernst nehmen.
Viele können vor und während eines Anfalls ihrem Alltag nicht mehr nachgehen. Die einzige Lösung ist ein stiller, abgedunkelter Raum um die Migräne zu überstehen. Körperliche Aktivitäten, wie Bewegung, können die Schmerzen sogar noch verschlimmern.
Wie entsteht Migräne? 🌀
Migräne wird leider bis heute nicht zu 100% verstanden. Zum Glück wird in diesem Bereich viel auf die Forschung gesetzt und es werden neue Medikamente zur Bekämpfung von Migräne entwickelt. Es gibt aber einige Theorien weshalb es überhaupt zu einem Migräneanfall kommen mag.
Bei Menschen mit Migräne sind gewisse Bereiche im Hirnstamm sowie im Mittelhirn besser durchblutet und wesentlich aktiver als bei Menschen die nicht an Migräne leiden. Viele Forscher und Mediziner meinen, dass diese gesteigerte Aktivität die Ursache für Migräne sein könnte. Involviert sind aber auch bestimmte Botenstoffe des Gehirns, wie zum Beispiel Serotonin. Während einer Migräne, konnte bei den Betroffenen ein erhöhter Spiegel nachgewiesen werden.
Migräne Auslöser 🍷
Im Zusammenhang mit den Triggerfaktoren, also den Auslösern für Migräne, spielen sowohl genetische Faktoren als auch externe Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle. Mögliche Migräne Auslöser sind:
- Genetische Veranlagung
- Bestimmte Lebensmittel (oder sogar Unverträglichkeiten)
- Histamine
- Kein geregelter Tagesablauf
- Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus
- Starke Emotionen wie Trauer, Angst, Freude, Ärger, Wut
- Körperlicher und seelischer Stress
- Alkohol und Nikotin
- Keine geregelte Nahrungsaufnahme
- Föhn oder Kälte
- Lärm, Gerüche, Licht
Viele Menschen berichten, dass ihre Migräne durch mehr als nur einen Auslöser entstand. Meistens sind es also mehrere Faktoren die zusammenspielen und Migräne begünstigen.
Migräne Behandlung 🚑
Bis dato ist Migräne leider nicht heilbar. Deswegen setzt man auf Methoden, die die Häufigkeit der Migräne Anfälle reduzieren bzw. diese Anfälle abschwächen. Je nach Intensität und Häufigkeit der Migräne, kann man sowohl auf die klassische Therapie mit Medikamenten, aber auch auf Methoden, die ohne Medikamente auskommen, setzen.
Die bekannteste Methoden zur Behandlung von Migräne mit Medikamenten sind:
- Triptane (vor allem bei sehr schwerer Migräne)
- nicht-steroidale Antirheumatika – NSAR (bei leichter und mittelschwerer Migräne)
- Ergotamine (bei sehr langen Anfällen)
Natürlich gibt es auch Methoden die auf eine Einnahme von Medikamenten verzichten. Dazu zählen:
- Akupunktur
- Entspannungstechniken (Jacobson – Progressive Muskelentspannung)
- Ausdauersport (leichtes laufen, Radfahren, …)
- Biofeedback
- Nahrungsergänzungsmittel (Mutterkraut)
Hier ist allerdings hinzuzufügen, dass diese Methoden eher der Vorsorge dienen und bei einem akuten Migräneanfall nicht wirklich in Frage kommen. Da bei einer Migräne jedoch die Prophylaxe zu den wichtigsten Faktoren zählt, sollte jeder Patient der an Migräne leidet, die oben genannten Faktoren jedenfalls kennen. Zusätzlich wird bei schwerer und häufiger Migräne als Vorbeugung gegen weitere Attacken auf Betablocker oder Antiepileptika zurückgegriffen.
Ernährung bei Migräne 🍏
Zunächst sei gesagt, dass jeder Mensch anders und ganz individuell auf Einflüsse aus der Ernährung reagiert. Auch bei Patienten mit Migräne gibt es sicherlich Unterschiede. Grob zusammengefasst gilt für Menschen mit Migräne aber folgendes:
- Alkohol und Nikotin weitgehend vermeiden
- Kohlenhydratreiche Kost (Vollkornnudeln, Naturreis, Vollkornbrot)
- Ausreichend Obst und Gemüse
- Wenn möglich täglich frisch kochen
- Auf Geschmacksverstärker wie Glutamat verzichten
Etwa 50% der gesamten Kalorienzufuhr sollte bei Menschen die an Migräne leiden aus den Kohlenhydraten stammen. Es gibt Nachweise dafür, dass Migräne-Patienten instinktiv häufiger zu Kohlenhydraten greifen als andere Menschen. Grund hierfür ist, dass Proteine und Fette nicht als Energiesubstrat der Nervenzellen in Frage kommen. Personen die an Migräne leiden benötigen vor allem Morgens und zu Mittag eine ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten, um die Nervenzellen, die durch die Nachtphase erschöpft wurden, wieder mit Energie zu betanken.
Als Migräne-Patient muss man sich individuell an bestimmte Nahrunsgmittel herantasten, sofern man glaubt dieses könnte Migräne auslösen. Sehr hilfreich in diesem Zusammenhang macht sich auch ein Tagebuch, indem man Migräneanfälle notiert und mögliche Triggerfaktoren identifiziert (wie sah meine Migräne aus, wie stark waren die Schmerzen, was habe ich am Tag zuvor gegessen und getrunken, war ich emotional sehr belastet, hatte ich viel Stress, …?)
Fazit 💡
Migräne ist zwar nicht heilbar, trotzdem gibt es für uns Leidende einige Wege um sie hinaus zu zögern, zu lindern oder zumindest etwas erträglicher zu machen. Keinesfalls muss man den Schmerz einfach hinnehmen. Es gibt viele Möglichkeiten um die Migräne zumindest halbwegs in das Leben zu integrieren.
Allen Migräne-Patienten empfehle ich ein Schmerztagebuch zu führen und die Häufigkeit und Intensität jeder Attacke festzuhalten. So lassen sich etwaige Auslöser aufspüren und es wird leichter das passende Medikament für den Betroffenen zu finden. Weiters kann es helfen sich in die Hände eines Neurologen zu begeben um den Status der Migräne regelmäßig überprüfen zu lassen. Migräne kann sich nämlich verschlechtern. Hier sollte rechtzeitig eingegriffen werden, damit dem Betroffenen einige Methoden zur Bekämpfung aufgezeigt werden können.
Sobald die Auslöser identifiziert wurden, versucht man diese auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Stress mag das gar nicht so einfach sein, doch bestimmten Lebensmitteln (wie Alkohol, Nikotin, Histamin, …) können wir gezielt aus dem Weg gehen. Leidet man an Migräne hat man derzeit zwar noch nicht die Chance diese endgültig zu heilen, man kann seine Lebensqualität aber wesentlich , indem man auf einige Stoffe verzichtet und andere wiederum stärker (Ausdauersport, Meditation, …) in sein Leben integriert.
Leidet ihr auch an Migräne? Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Geschichte und Erfahrungen in den Kommentaren mit mir teilen würdet! Hat euch der Artikel gefallen? Ich würde mich über eine Bewertung freuen!
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